Anstelle Skandalisierung: Kritik der Normalität

Gewiss: Der Rücktritt von Minister Jung und die Entlassungen des Generalinspekteurs der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhahn sowie des Staatssekretärs Peter Wichert sind berechtigt. Gleichwohl birgt der Vorgang eine Gefahr: mit der Konzentration auf den Skandal des individuellen Versagens könnte die Beurteilung der alltäglichen Kriegspolitik der deutschen Regierung aus dem Fokus geraten. Allerdings besteht die Chance, über die Kritik des Skandals zur Infragestellung des Afghanistankrieges im Allgemeinen vorzustoßen. Weiterlesen

Geben und Nehmen

Der Flick-Konzern im Dritten Reich. Von Johannes Bähr, Axel Drecoll, Bernhard Gotto sowie Kim C. Priemel, Harald Wixforth, hrsg. durch das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, München 2008, 1018 S., 64,80 Euro  

Der Stern der Bundesrepublik Deutschland im 60. Jahr ihrer Existenz könnte nicht heller strahlen. Einen besseren deutschen Staat scheint es nie gegeben zu haben. Das vorherrschende Muster dieser Interpretation erfolgt dabei folgendermaßen: Umso schlechter man die so genannten beiden deutschen Diktaturen – Nationalsozialismus und DDR – zeichnet, umso besser erscheint die Bundesrepublik. Weiterlesen