Nebulös und unverbindlich

Der Sozialphilosoph Axel Honneth möchte die Idee des Sozialismus aktualisieren – und lässt kaum etwas von ihr übrig

Er gilt zusammen mit Jürgen Habermas als der wichtigste lebende Vertreter der Frankfurter Schule. Allerdings hat Axel Honneth – wie Habermas – die einst von Horkheimer, Adorno und anderen begründete Kritische Theorie aus ihrer marxistischen Verankerung gelöst. Insofern ist es überraschend, dass sein neuestes Buch eine Aktualisierung der Idee des Sozialismus leisten möchte. Weiterlesen

Pegida: Chiffre für größtmögliche Provokation?

Zwei Bücher versuchen sich an Erklärungen zu den »Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes« – und ihr Verhältnis zum Kapital

Am 20. Oktober 2014 gingen zum ersten Mal die »Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes« in Dresden auf die Straße. Den langen Titel konnte sich zunächst kaum jemand merken – und es schien zunächst auch nicht notwendig, sich mehr Gedanken über das kleine Demo-Häufchen im Freistaat Sachsen zu machen. Doch als zu ihren Montagsspaziergängen immer mehr Menschen strömten, wurde zumindest das Akronym Pegida schnell bekannt. Weiterlesen

Das sozialistische Internet

Sascha Rehs Roman über das kaum bekannte computer-sozialistische Experiment in Allendes Chile

Es hätte so schön werden können, hätten nicht die Chicago Boys in Chile mit ihrer neoliberalen Idee gesiegt. Unter Allende unternahmen ein britischer Kybernetiker und eine Projektgruppe erste Versuche einer computergesteuerten Ökonomie. Sascha Reh hat diesen Stoff zu einem spannenden Thriller verarbeitet. Weiterlesen

Der Carl Schmitt der Berliner Republik

Der Politologe Herfried Münkler wirbt erneut für Kriegseinsätze und eine echte geopolitische Strategie des »Westens«

Joachim Gauck hat es begriffen, Frank-Walter Steinmeier hat es verstanden und auch Ursula von der Leyen. Sie alle fordern offen, dass Deutschland mehr Einfluss, mehr Verantwortung in der Politik übernehmen müsse, mehr Militäreinsätze im Ausland inbegriffen. Doch die deutschen Intellektuellen hinken ihrer politischen Führung hinterher – und mit ihr die deutsche Bevölkerung. So sieht es zumindest der einflussreiche Berliner Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Weiterlesen

Wenn die Lufthansa zur Waffe wird

DT Berlin: Ferdinand von Schirachs »Terror« macht aus einem juristischen Lehrbuchfall ein Theaterstück

Wird dieses Stück eigentlich von der Bundeszentrale für Politische Bildung gesponsert? Diese Frage stellte sich wohl manch einem nach der Berliner Uraufführung von »Terror«, dem ersten Theaterstück des als Schriftsteller außerordentlich erfolgreichen Strafverteidigers Ferdinand von Schirach, im Berliner Deutschen Theater am Sonnabend. Weiterlesen