Kontinuum und Exzess

„Wir machen genau das, was ihr Alten am Stammtisch und am Familientisch sagt, aber nicht zu tun wagt.“ Dieses Zitat eines jungen Rechtsextremen (vgl. Alheim/Heger: 52) verweist darauf, dass das gesellschaftlich weitverbreitete fremdenfeindliche Vorurteil der Gewalttat vorausgeht. Doch in der Öffentlichkeit wie in der Politik herrscht zwar stets nach einem besonders schlimmen Pogrom große einhellige Empörung, die allerdings nach wenigen Tagen wieder verschwindet. Die alltägliche Diskriminierungspraxis hingegen, die den Boden für die Gewaltexzesse bereitet, wird weitgehend ignoriert. Weiterlesen

Klare Kante

Das deutsche Zentralorgan des Konservatismus, die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), hatte es im letzten halben Jahr nicht leicht: Allenthalben sah man sich mit einem Linksruck konfrontiert, der selbst vor der CDU/CSU nicht haltmachte. „Ist die Union noch konservativ?“ fragte besorgt Wulf Schmiese, um die Frage umgehend selbst zu beantworten. „Vielen fehlt heute auf der Rechten das Klare und Kantige.“ (28.7.2007) Bedauernd stellte Stefan Dietrich in seinem überaus interessanten Kommentar „Die Systemfrage“ fest, dass das Thema „soziale Gerechtigkeit“ die Arbeitslosigkeit von der Spitze der Agenda verdrängt habe. Weiterlesen