Mit Löffel Kaffee schlürfen

Halb Arbeiter, halb Händler: Annie Ernaux schreibt über ihren Vater

Mitunter verirren sich auch gute Bücher auf die Bestsellerlisten von »Focus«, »Stern« und »Spiegel«. Ein Beispiel ist »Rückkehr nach Reims« des französischen Soziologen Didier Eribon. Diese 2016 erschienene Mischung aus Autobiografie und soziologischer Erklärung, warum linke Arbeiter sich der Rechten zugewandt haben, wurde von der Linken intensiv diskutiert. Weiterlesen

»Populismus ist eine Reaktion auf Verteilungskonflikte«

Der Politikwissenschaftler Philip Manow erklärt, warum sich Protestparteien in einigen Ländern rechts und in anderern links positionieren. Ein Interview.

Herr Manow, Sie kritisieren in Ihrem Buch, dass die Debatte über Populismus ein Defizit hat: Sie wird zwar mit viel Moral und Leidenschaft geführt, aber ohne über den Kapitalismus zu reden. Warum ist letzteres wichtig? Weiterlesen

Populistisch sind immer die anderen

Der Populismusvorwurf dient der Selbstlegitimation

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Thinktank der CDU, bewertete 2017 den Populismus als »weltweites Stabilitätsrisiko Nr. 1«. Die Ergebnisse der Wahlen zum Europaparlament im Mai könnten dieser Ansicht zufolge eine weitere Gefahr für den Status quo werden. Denn insbesondere die rechtspopulistischen Kräfte könnten an Stimmen hinzugewinnen. Aber auch die linkspopulistische La France Insoumise von Jean-Luc Mélenchon kann auf erkleckliche Prozentanteile hoffen. Weiterlesen

Was taugt Altmaiers industriepolitischer Vorstoß?

Allein schon der Name ist bei Neoliberalen verpönt: Industriepolitik. Das klingt nach Staatseingriffen, Planwirtschaft und Protosozialismus – ein Graus für Marktgläubige. Insofern hörte man seit dem Siegeszug des Neoliberalismus ab Anfang der 1980er Jahre auch nicht mehr viel von Industriepolitik. Höchstens gewerkschaftliche Kreise oder keynesianische Zirkel diskutierten über sie. Weiterlesen