FAQ: Sind Schulden schlecht?

Die deutsche Staatsverschuldung ist infolge der Corona-Pandemie nach oben geschnellt. Das ist keine Abweichung von der im Grundgesetz festgelegten Schuldenbremse, da diese neue Schulden im Falle von Naturkatastrophen oder von wirtschaftlichen Einbrüchen zulässt. Allerdings sieht das Grundgesetz in diesem Falle die schnelle Tilgung der Schulden vor. Und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) verspricht zu liefern. Ab 2022 soll es keine neuen Schulden mehr geben. Weiterlesen

Das Epizentrum touristischer Dystopien

Lois Hechenblaikners Bildband über den Tiroler Party-Skiort Ischgl

Wer grenzenlose Enthemmung im Winterurlaub suchte, für den war Ischgl in Tirol eine der Top-Adressen. Und dann kam Corona … Eine wunderbare Alpenlandschaft, die besten Pisten und modernsten Skilifte – alles ganz nett und eine notwendige Voraussetzung, aber keineswegs ausreichend für hormonelle und alkoholbedingte Exzesse. Dazu braucht es das gewisse Etwas, sprich: Etablissements wie »Kuhstall«, »Kitzloch« oder »Schatzi Bar«, in denen der Alkohol in Strömen fließt. Weiterlesen

Amerikanischer Armutsalbtraum

Die Schönheit der Tristesse: Matt Blacks Fotos in der Hamburger Ausstellung »American Geography«

In seinem Tagebuch schrieb der US-amerikanische Fotograf Matt Black am 5. Januar 2016, dass ihn heruntergekommene Orte wie Tulare, Delano oder McFarland in Kalifornien, seinem Heimatstaat, zu dieser nun schon ein Jahr andauernden Rundreise durch die USA bewogen haben. Auf dieser legte Black letztlich 100 000 Meilen zurück und besuchte 46 US-Bundesstaaten. Die Stationen seines Roadtrips waren indes nicht willkürlich gewählt. Black machte gezielt in Ortschaften mit Armutsquoten über 20 Prozent halt, um dort Menschen, Straßenzüge, Gebäude oder Landschaften zu fotografieren. Das Resultat dieser fotografischen Dokumentationsreise ist die »Geography of Poverty«. Eine Auswahl von 78 Bildern (und Objekten) ist nun erstmals in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen. Weiterlesen

»Übt, was das Zeug hält«

US-Gewerkschafterin schult Aktivisten weltweit für erfolgreichere Streiks

Sie sei im Grunde von den Gewerkschaften großgezogen worden, sagte Jane McAlevey vor anderthalb Jahren im nd-Interview. Heute gilt die 55-jährige Tochter eines US-Gewerkschaftsführers als Expertin für das sogenannte Organizing. Damit ist eine spezifische Methode der Mitgliedergewinnung gemeint, die ihren Ursprung in den USA hat. Professionell ausgebildete Organizer*innen gehen gezielt in gewerkschaftlich wenig erschlossene Betriebe und versuchen dort, Beschäftigte vom Eintritt in eine Gewerkschaft zu überzeugen – mit dem Ziel, Tarifverträge durch einen Arbeitskampf abzuschließen. Weiterlesen