Wenn Finanzanleger Tote zählen

Mithilfe von Anleihen sollen in armen Ländern beim Ausbruch von Pandemien Menschenleben gerettet werden. Doch auch im Fall des Coronavirus dürften am Ende die Investoren die zynischen Wetten gewinnen.

Den ärmsten Staaten im Fall von Seuchen und Pandemien frühzeitig und umfassend helfen: So lautete das grosse Versprechen der Weltbank, als sie 2017 Pandemieanleihen auf den Weg brachte. Mit der globalen Verbreitung des Coronavirus sind diese Anlagevehikel in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Und damit auch die Frage: Halten die Wertpapiere tatsächlich, was sie versprechen? Weiterlesen

Die Kieshöllen in den Neubausiedlungen

Schottergärten sind so hässlich wie ökologisch schädlich. Ein Bildband nähert sich dem Phänomen satirisch

Der gemeine Hobbygärtner, der sich mit Gleichgesinnten in Facebook-Gruppen zusammenschliesst, versteht keinen Spass. Ernten dort Bilder von Gärten, die aus nichts anderem als Anhäufungen von Kieselsteinen bestehen, verdiente Häme, wird der Spötter kurzerhand aus der Gruppe ausgeschlossen. Das musste der in Berlin lebende Biologe Ulf Soltau erfahren. In diesem Fall war der Rausschmiss ein Glücksfall. Denn Soltau gründete daraufhin 2017 seine eigene Facebook-Seite, deren Name Programm ist: «Gärten des Grauens». Dort rief er dazu auf, ihm Fotos sogenannter Schotter- oder Kiesgärten zu schicken. Weiterlesen

Was sind Pandemie-Anleihen?

Es klingt nach einer genialen Idee, fragt sich nur für wen. Als die Ebola-Epidemie mit über 11.000 Toten in mehreren afrikanischen Ländern 2016 für beendet erklärt wurde, kritisierte der damalige Weltbankpräsident Jim Yong Kim das »kollektive Versagen« der Weltgemeinschaft. Zu langsam und zu wenig sei an Hilfe geleistet worden. Um Abhilfe bei zukünftigen Pandemien zu schaffen, legte die Weltbank 2017 eine sogenannte Pandemic Emergency Financing Facility (PEF) auf, einen Soforthilfe-Fonds für Seuchenkrankheiten wie Ebola, das Lassafieber oder Coronaviren. Weiterlesen

»Ich bin normal, normal, normal«

Herkunft, Künstlertum, Liebe, Elternschaft und Depression – der Debütroman von Marina Frenk

»Verloren gehen fühlt sich einsam an, aber auch interessant«, heißt es im Prolog von »ewig her und gar nicht wahr«, dem Debütroman der Berliner Schauspielerin und Musikerin Marina Frenk. Im Prolog lässt sie ihre Ich-Erzählerin sprechen, die Künstlerin Kira Liberman. Im Alter von fünf Jahren ist sie am Strand des Schwarzen Meeres für kurze Zeit verloren gegangen. Das Kind akzeptierte dies und fragte sich, ob dieser Zustand nun bis zum Tod anhalten wird. Weiterlesen