„Irritierend hoch?!“

Verbreitung und Ambivalenz antikapitalistischer Einstellungen in Deutschland

Bereits vor zwei Jahren – auf dem Höhepunkt der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise – brachte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ihre klammheimliche Freude über die mangelnde Attraktivität der Linken zum Ausdruck: „Deshalb klingen die Appelle der IG Metall, in denen grenzenlose Profitgier gegeißelt wird, nicht mehr anders als die Beiträge eines Volksbankenfunktionärs, der bei Maybrit Illner dem Gewinnstreben abschwört. Die CSU kommt inzwischen mit ihren Anti-Manager-Tiraden daher wie Attac im Trachtenanzug und gewinnt damit Popularität.“ (FAS, 5.4.2009) Weiterlesen

Alternativen zum Kapitalismus

Beat Ringger, Maßt Euch an! Auf dem Weg zu einem offenen Sozialismus, Westfälisches Dampfboot, Münster 2011, 217 S., 24,90 Euro
Raul Zelik, Nach dem Kapitalismus? Perspektiven der Emanzipation oder: Das Projekt Communismus anders denken, VSA: Verlag, Hamburg 2011, 143 S., 12,80 Euro

Die große Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008 hat weder den Kapitalismus infrage gestellt, noch war die Linke – ob reformistisch oder systemkritisch/revolutionär – in der Lage, von dieser zu profitieren. Allenfalls die neoliberale Ideologie scheint angekratzt, wobei jenseits von Rhetorik und kosmetischen Maßnahmen die Umverteilung zulasten von lohnabhängigen Klassen ihre Fortsetzung findet; die strukturelle Überakkumulation von (Finanz)Kapital ist mithin ungebrochen. Weiterlesen