Hinsehen und hinhören!

Frauenhass und Homophobie sind im Pop bereits seit Jahren sichtbar: Jens Balzers neues Buch »Pop und Populismus«

Mit den Wahlerfolgen der AfD hat sich der Umgangston in der deutschen Politik weiter verschärft. Bösartige, hasserfüllte Rhetorik hat mit dem Siegeszug der Rechtspopulisten Eingang in die politische Debattenkultur gefunden. Findet diese Unkultur ihre Entsprechung auch in der aktuellen Popmusik? Dieser Frage geht der Berliner Popkritiker Jens Balzer in seinem neuen Buch »Pop und Populismus« nach. Wenig überraschend bejaht er diese Frage. Am Mittwochabend stellte er sein Buch in den Räumen der Hamburger Körber-Stiftung vor. Weiterlesen

Privare heißt rauben

Enteignungen sind im Kapitalismus alltäglich.

Droht hierzulande ein neuer sozialistischer Anlauf? Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert will Großunternehmen wie BMW kollektivieren, der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sprach kürzlich von Enteignungen, die »notfalls« erfolgen müssten, und die Berliner Initiative »Deutsche Wohnen & Co. enteignen« sieht den Notfall längst gekommen. Konservative und neoliberale Meinungsführer überschlagen sich in ihren Reaktionen. So forderte die FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, die SPD müsse »dringend ihr Verhältnis zum Eigentum klären«, und der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler hatte getwittert: »Sozialismus fängt immer bei Grund und Boden an.« Weiterlesen

Ich, ich, ich

Lauren Greenfield fotografiert Reiche und Promis. Die Hamburger Deichtorhallen zeigen ihr Werk

Freudlos und leer: So wirken viele Gesichter der Superreichen auf den Fotografien der US-amerikanischen Fotografin Lauren Greenfield, die zurzeit in der Hamburger Ausstellung «Generation Wealth» zu sehen sind. Reich zu sein, macht eben doch nicht glücklich. Und reich zu sein in Beverly Hills oder Hollywood bedeutet, einem extremen Wettbewerb ausgesetzt zu sein. Wer hat die meisten Kontakte zu den wichtigsten Schauspielern, Produzenten und Regisseuren? Wer hat die schönsten Frauen, das meiste Geld, die tollste und größte Villa? Weiterlesen

Sie werden mehr

Man kann die Arbeiterklasse nicht vergessen

Anfang Januar fand ein historisches Ereignis statt, aber den deutschen Medien war es kaum eine Meldung wert. Bis zu 200 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter legten für zwei Tage in Indien das wirtschaftliche Leben lahm. Der Generalstreik war vermutlich der größte, den es jemals in der Geschichte der globalen Arbeiterbewegung gegeben hat. Die Ignoranz der deutschen Medien ist symptomatisch. In aller Ausführlichkeit wird über Gruppenvergewaltigungen in Indien, dem Land mit der zweitgrößten Einwohnerzahl, berichtet, nicht aber über dortige Arbeitskämpfe – oder über die in China, Indonesien oder Argentinien. Weiterlesen