Sozialismus, aber grün

Nicht das Individuum hat Verantwortung für die ökologische Umgestaltung, sondern die Gemeinschaft, sagt der Politologe Raul Zelik

Vielleicht ist es alles viel einfacher als gedacht. Vielleicht besteht die linke Utopie in dem, was man bereits Kindergartenkindern beizubringen versucht: teilen, sich einfühlsam verhalten und zusammenarbeiten. Warum aber erscheinen dann neue Bücher, die den Versuch unternehmen, eine neue linke Erzählung zu präsentieren oder dem Begriff des Sozialismus neues Leben einzuhauchen? Weil die Sache wohl doch etwas komplexer ist. Ein Mindestmaß an dialektischer Intelligenz sei vonnöten, schreibt der Berliner Politikwissenschaftler und Schriftsteller Raul Zelik. Der Verfasser selbst wird diesem Anspruch in Wir Untoten des Kapitals über weite Strecken gerecht, nur manchmal schlägt die Dialektik in Ratlosigkeit um. Weiterlesen

Dämonen der digitalen Gegenwart

Die Ausstellung »Gute Aussichten 2019/2020« in den Hamburger Deichtorhallen fragt, welchen Bildern überhaupt noch zu trauen ist

Im ersten Moment wirken die Bilder wie Schlachtengemälde der alten Meister. Tritt man näher, bemerkt man jedoch, dass nichts klar zu erkennen ist. Hier der Umriss eines Maschinengewehrs, dort der eines Pick-ups mit bewaffneten Männern. Aber es könnte auch etwas anderes sein. Man ist förmlich gezwungen, in das Bild hineinzutauchen. Aber selbst dann: keine klaren Antworten, nur weitere offene Fragen. Weiterlesen