Vom Wertkonservatismus zum neoliberalen Konkurrenzdenken

„Es deutet sich daher an, dass konservativ motivierte Abwertungsmuster in der älteren Generation langsam von ökonomistisch motivierter Ungleichwertigkeit in der jüngeren Generation abgelöst werden.“ (Klein 2012: 41)

Wo sind eigentlich all die alten CDU/CSU-Haudegen à la Peter Gauweiler, Alfred Dregger, Manfred Kanther, Roland Koch und Jörg Schönbohm geblieben, die noch bis vor nicht allzu langer Zeit das Profil der konservativen Unionsparteien mitgeprägt hatten? Was kann noch als konservatives Profilierungsthema gelten, nachdem bereits die Wehrpflicht und die Befürwortung der Atomenergie den Umschwüngen der öffentlichen Meinung geopfert werden musste? (Gegenwärtig scheint es die so genannte Herdprämie zu sein – doch selbst die ist in der CDU heftig umstritten.) Weiterlesen

Alarmierende Ergebnisse

Bodo Zeuner/Jochen Gester/Michael Fichter/Joachim Kreis/Richard Stöss, Gewerkschaften und Rechtsextremismus, Anregungen für die Bildungsarbeit und die politische Selbstverständigung der deutschen Gewerkschaften, Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2007, 143 S., 14,90 €.

Zwei Jahre sind nach Veröffentlichung der ungemütlichen Befragungsergebnisse des Forschungsprojekts »Gewerkschaften und Rechtsextremismus« der Berliner Forscher um Bodo Zeuner und Richard Stöss ins Land gestrichen. Ungemütlich, da eines der wichtigsten Resultate der Umfrage lautete: Gerade die Kernmitgliedschaft der Gewerkschaften – also die Stammbelegschaft der westdeutschen Großbetriebe – neigt besonders häufig zu rechtsextremen Einstellungsmustern. Weiterlesen