Der Ökonom Philipp Lepenies kritisiert, dass der Glaube an das Bruttoinlandsprodukt Verteilungsfragen verdrängt. Ein Interview.
Herr Lepenies, am Donnerstag wurde das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2016 bekannt gegeben. Waren Sie gespannt?
Gespannt ist übertrieben. Als Ökonom interessiert mich die Zahl natürlich. Aber nicht so, dass ich ihr entgegenfiebern würde. Wichtig ist das BIP sicherlich. Zusammen mit seiner Veränderungsrate, dem Wachstum, ist es die einzige Kennziffer, die es neben der Zahl der Arbeitslosen überhaupt schafft, regelmäßig große Aufmerksamkeit in den Medien und der Politik zu bekommen. Und das trifft fast für jedes Land der Welt zu. Das muss eine Statistik erst mal schaffen. Weiterlesen