Der neue Bericht an den Club of Rome »Ein Prozent ist genug« spielt mit dem Feuer – so werden mit Sicherheit die Urteile der wirtschaftsliberalen Kommentatoren lauten. Der Grund: Der Report kritisiert Marktradikalismus, Freihandel, ja das ganze gegenwärtige Wirtschaftssystem und fordert Zölle und Handelsschranken, mithin das, was der herrschenden Meinung als natürlicher Feind von Wachstum und Wohlstand gilt: Protektionismus. Weiterlesen
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Das vergessene Paradoxon
Technik wird uns nicht aus dem ökologischen Elend erlösen
William Stanley Jevons muss sich am Kopf gekratzt haben: Komisch, wieso nimmt denn der Verbrauch von Kohle zu, obwohl die neue Dampfmaschine von James Watt viel effizienter arbeitet als die alte Technik? Der Ökonom Jevons beschäftigte sich in den 1860er Jahren in England, dem Mutterland der industriellen Revolution, mit dieser Frage – und fand in seinem 1865 publizierten Buch »The Coal question« eine überzeugende Antwort: Technologische Innovationen müssen nicht zu einer Senkung des verwendeten Rohstoffes führen. Weiterlesen
Weg von Kohle, Öl und Individualverkehr
Unendliches Wachstum in einer endlichen Welt kann es nicht geben. Eine schlichte Erkenntnis, die jedoch von politischen und wirtschaftlichen Eliten konsequent ignoriert wird. Stattdessen verabschieden sie ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz und führen permanent das Wort Wachstum im Munde. Und doch ist das Thema Ökologie längst Mainstream. Bei vielen Konsumenten drückt sich Umweltbewusstsein im Kaufverhalten aus. Aber die Naturzerstörung wurde nicht gestoppt. Im Gegenteil. Weiterlesen
Wachstumskritik ist mehr als Konsumkritik
Elmar Altvater über Friedrich Engels, dessen Schrift über die »Dialektik der Natur« und die ökologische Frage
War Marx ein Grüner?
Marxisten ließen die ökologische Frage meist links liegen. Doch nicht nur auf die Integration der Umweltfrage in den Marxismus kommt es an, sondern auch auf die der Kapitalismuskritik in die Ökologie
Formuliert wurde folgender Gedanke vor über 100 Jahren, doch erst heute offenbart sich vollends seine ökologische Relevanz: »Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andre, unvorhergesehene Wirkungen, die nur zu oft jene ersten Folgen wieder aufheben.« Weiterlesen
Unentbehrliche Kapitalismuskritik
Alexander Amberger: Bahro – Harich – Havemann. Marxistische Systemkritik und politische Utopie in der DDR. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2014. 329 S., geb., 39,90 €.
Wachstumskritik erfreut sich im Zuge der globalen Finanzkrise größerer Beliebtheit. So begrüßenswert das ist, so bedauerlich ist, dass marxistische Ansätze in ihr kaum Beachtung finden. Marxisten spielen in der sogenannten Degrowth-Bewegung kaum eine Rolle; auch linksradikale Gruppen halten sich zurück. Prägend sind in der in Frankreich Décroissance genannten Kritik überwiegend grüne und linksalternative Milieus. Das war mal anders. Weiterlesen
Der Entropie-Ökonom
«Jeder heute neu gebaute Cadillac verkürzt die Lebenschancen künftiger Generationen.» Diese für die jetzige Generation unangenehme Aussage ist die Quintessenz eines Buches, das 1971 erschien und seinen Autor, einen bis dato hoch anerkannten Wirtschaftswissenschaftler zu einem Außenseiter seiner Zunft werden ließ – und gleichzeitig zum Stichwortgeber der heute so en voguen Wachstumskritik. Der Titel des Buches lautet «The Entropy Law and the Economic Process». Der Verfasser war der in den USA lehrende Nicholas Georgescu-Roegen, dessen 20. Todestag sich am 30. Oktober jährt. Weiterlesen
Warum Wachstumskritiker mehr über Kapitalismus und Sozialisten mehr über Ökologie reden müssten
Beginnend mit dem Crash der Lehman Brothers Bank und der globale Finanzkrise 2008 haben zahlreiche Schattierungen von Kapitalismuskritik eine Renaissance erfahren. Eine immer stärker werdende davon ist die Wachstumskritik. Diese wiederum hat verschiedene Facetten. Es gibt konservative, sozialreformerische, suffizienzorientierte, feministische und auch antikapitalistische Varianten. In Leipzig diskutieren sie derzeit auf dem Degrowth-Kongress. Kein Wunder also, dass sich Verfechter des Wirtschaftswachstums, unter ihnen auch marxistisch, sozialistisch und gewerkschaftlich orientiere Linke, herausgefordert fühlen. Weiterlesen
Ökologische Moderne vs. Grüner Sozialismus
Notwendigkeit und Leerstellen der Wachstumsdebatte – eine Kritik an Ralf Fücks
Beginnend mit der moralischen Pleite des Kapitalismus infolge der Finanzkrise von 2008 haben zahlreiche Schattierungen von Kapitalismuskritik eine Renaissance erfahren. Eine davon ist die Wachstumskritik – mit ihren wiederum verschiedenen Facetten. Kein Wunder also, dass sich Verfechter des Wirtschaftswachstums herausgefordert fühlen. Weiterlesen