Warum Wachstumskritiker mehr über Kapitalismus und Sozialisten mehr über Ökologie reden müssten

Beginnend mit dem Crash der Lehman Brothers Bank und der globale Finanzkrise 2008 haben zahlreiche Schattierungen von Kapitalismuskritik eine Renaissance erfahren. Eine immer stärker werdende davon ist die Wachstumskritik. Diese wiederum hat verschiedene Facetten. Es gibt konservative, sozialreformerische, suffizienzorientierte, feministische und auch antikapitalistische Varianten. In Leipzig diskutieren sie derzeit auf dem Degrowth-Kongress. Kein Wunder also, dass sich Verfechter des Wirtschaftswachstums, unter ihnen auch marxistisch, sozialistisch und gewerkschaftlich orientiere Linke, herausgefordert fühlen. Weiterlesen

Menetekel

Netter Versuch: Der japanische Regierungssprecher probierte, das neue klimapolitische Ziel seiner Regierung noch als Reduktion des Ausstoßes von CO2 im Vergleich zu 2005 zu verkaufen. Doch alles Schönreden nutzt nichts: Japan wird bis 2020 mehr Kohlenstoffe in die Luft blasen – verglichen mit 1990 wird es ein Plus von drei Prozent sein. Weiterlesen

Negativer Meilenstein

Fracking sei Dank: Erstmals seit 1995 fördern die USA wieder mehr Erdöl, als aus anderen Ländern eingeführt wurde. Laut aktueller Prognose der Internationalen Energie-Agentur (IEA) werden die USA übernächstes Jahr sogar der weltgrößte Erdölproduzent sein. Auch dafür ursächlich ist die umstrittene Fördermethode Fracking. Was das Weiße Haus als »Meilenstein« bezeichnet, weil das US-Empire sich so aus der Abhängigkeit von Importen aus dem Nahen Osten lösen kann, wird sich aus geopolitischer Sicht auf mittlere Sicht als Rohrkrepierer erweisen. Der IEA zufolge werden Saudi-Arabien und Co. die wichtigsten Förderer des schwarzen Goldes bleiben – trotz Fracking-Booms. Weiterlesen

Die Wahl der Brille

So kann man eine Nachricht auch verkaufen: »Der Anstieg der CO2-Emissionen verlangsamt sich« ist in Nachrichtenagenturen und Medien zu lesen. Gemeint sind die Ergebnisse einer Analyse der niederländischen Umweltprüfbehörde. Demzufolge habe sich der Ausstoß des maßgeblich für die Erderwärmung verantwortlichen Kohlenstoffdioxids im Jahr 2012 um nur 1,1 Prozent erhöht. Im Vorjahr waren es noch 2,9 Prozent gewesen. Weiterlesen

Fanal für das Ende eines Zeitalters

Die Ölkrise warf die bis heute ungelöste Frage auf: Wie lässt sich die Abhängigkeit von Öl und Kohle verringern?
Seit dem Lieferstopp der OPEC vor 40 Jahren wird versucht, noch aus dem letzten Loch Öl, Kohle oder Gas zu »kratzen« – mit katastrophalen ökologischen Folgen.

Auch die Uhrzeitumstellung vom Wochenende, mit der der Leser womöglich noch zu kämpfen hat, ist eine Folge jener Ereignisse, die sich gerade zum 40. Mal jähren. Das Tageslicht sollte besser ausgenutzt, der Stromverbrauch damit gesenkt werden. Verglichen damit sind die anderen Konsequenzen der ersten Ölkrise vom Herbst 1973 weitaus gravierender. Weiterlesen

Ökologische Moderne vs. Grüner Sozialismus

Notwendigkeit und Leerstellen der Wachstumsdebatte – eine Kritik an Ralf Fücks

Beginnend mit der moralischen Pleite des Kapitalismus infolge der Finanzkrise von 2008 haben zahlreiche Schattierungen von Kapitalismuskritik eine Renaissance erfahren. Eine davon ist die Wachstumskritik – mit ihren wiederum verschiedenen Facetten. Kein Wunder also, dass sich Verfechter des Wirtschaftswachstums herausgefordert fühlen. Weiterlesen

Reich durch Rauch

Das Europäische Parlament hat eine Reform des EU-Emissionshandels vorerst verhindert. Doch eine bloße Reform des marktwirtschaftlichen Umweltschutzes griffe ohnehin zu kurz.

Nach der Abstimmung triumphierten die Gegner: Herbert Reul, Vorsitzender der deutschen CDU-Abgeordneten im Europäischen Parlament, gab zu Protokoll: »Wir haben dem Vorschlag der EU-Kommission widerstanden, einfach willkürlich in den Zertifikatehandel einzugreifen.« Weiterlesen