Irgendwie sind wir alle Marxisten

Robert Misik hat ein Buch über das linke Denken geschrieben – doch es hat Lücken

Treffen sich zwei Planeten, sagt der eine: Hey, wie geht’s? – Nicht so gut, ich habe Menschen. – Mach dir nichts draus, das geht vorbei. Dieser Witz taucht nicht in Robert Misiks neuem Buch »Was Linke denken« auf. Das ist nicht weiter schlimm. Doch was in Misiks Buch fehlt, ist das Thema, welches diesem Witz zugrunde liegt: die Ökologie. Weiterlesen

Fetisch Vinyl

Ein Buch über Hamburger Schallplattenläden

Bei der Lektüre dieses außergewöhnlichen, mit vielen schönen Fotos ausgestatteten Buches wird man etwas wehmütig. Die Welt des von Musik besessenen Schallplattenliebhabers ist bedroht. Durch das Internet, durch Spotify und Soundcloud ist Musik grenzenlos verfügbar geworden. Wer will noch 20 Euro für eine LP ausgeben, wenn alles für lau oder per Flatrate verfügbar ist? Weiterlesen

Mit Geschmäckle

Über das neu Kulturgutschutzgesetz

Sie sparten nicht mit scharfen Worten: Von »kalter Enteignung«, »einer Guillotine des deutschen Kunsthandels« war vonseiten der Kunsthändler, Galeristen und Sammler die Rede, als Mitte Juli ein unautorisierter erster Entwurf zur Novellierung des seit 1955 geltenden Kulturgutschutzgesetzes bekannt wurde. Weiterlesen

Eingeborene des Marktes

Der Journalist Hanno Rauterberg beleuchtet in seinem neuen Buch die Rolle des Künstlers im Neoliberalismus

Immer Geld strömt auf den Kunstmarkt. Das hat Folgen für die Künstler. Sie begeben sich in neue Abhängigkeiten, designen Unterhemden für Schiesser. Hanno Rauterberg untersucht diese Wandlungen in seinem neuen Buch. Weiterlesen

Aufwärts. Und zwar steil!

Gerhard Henschel legt den sechsten Band seines außergewöhnlichen autobiografischen Romanprojektes vor

Gerhard Henschel ist ein akribischer Schriftsteller, er ist Archivar seines eigenes Lebens – und des Lebens seiner Familie. Doch seine Bücher haben nichts von dem, was man für gewöhnlich mit Akribie und Archiven assoziiert: Langeweile, Pedanterie, Trockenheit. Im Gegenteil: Sein inzwischen auf sechs Bände und über 3000 Seiten angewachsenes Romanprojekt über sein Alter Ego Martin Schlosser ist ein hoch vergnügliches Lektüreerlebnis. Weiterlesen

Weg von Kohle, Öl und Individualverkehr

Unendliches Wachstum in einer endlichen Welt kann es nicht geben. Eine schlichte Erkenntnis, die jedoch von politischen und wirtschaftlichen Eliten konsequent ignoriert wird. Stattdessen verabschieden sie ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz und führen permanent das Wort Wachstum im Munde. Und doch ist das Thema Ökologie längst Mainstream. Bei vielen Konsumenten drückt sich Umweltbewusstsein im Kaufverhalten aus. Aber die Naturzerstörung wurde nicht gestoppt. Im Gegenteil. Weiterlesen

Freiheit, die sie meinen

Soft Power auf europäisch – das geht so: Man gründe eine Stiftung, finanziere sie mit Geldern aus den Haushalten der EU-Mitgliedsländer und der Schweiz, siedele sie in Brüssel an, wo sie zwar in Reichweite der EU-Kommission, aber juristisch belgischem Privatrecht unterworfen ist. Dann verteile man Gelder an Initiativen und Nichtregierungsorganisationen in benachbarten, nicht der EU angehörigen Staaten. Weiterlesen

Die Ambivalenz der Waschmaschine

Der Schweizer Wissenschaftsjournalist Marcel Hänggi bürstet unser Fortschrittsbild gegen den Strich

Zwar ist seit dem Ende des Kalten Krieges die Angst vor einem Atomkrieg, und damit vor der Selbstzerstörung der menschlichen Zivilisation, gebannt. Allerdings ist die Selbstzerstörung technisch noch immer machbar. Atomar sowieso, aber auch durch ökologische Folgen des Wachstums, durch Klimawandel, Übersäuerung der Meeres und Bodenerosion.

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