Archiv der Kategorie: Ökonomie
Das vergessene Paradoxon
Technik wird uns nicht aus dem ökologischen Elend erlösen
William Stanley Jevons muss sich am Kopf gekratzt haben: Komisch, wieso nimmt denn der Verbrauch von Kohle zu, obwohl die neue Dampfmaschine von James Watt viel effizienter arbeitet als die alte Technik? Der Ökonom Jevons beschäftigte sich in den 1860er Jahren in England, dem Mutterland der industriellen Revolution, mit dieser Frage – und fand in seinem 1865 publizierten Buch »The Coal question« eine überzeugende Antwort: Technologische Innovationen müssen nicht zu einer Senkung des verwendeten Rohstoffes führen. Weiterlesen
Den Sozialismus in die Ökologie integrieren
Passend zur Weltklimakonferenz in Paris liegt erstmals ein Buch des belgischen Ökosozialisten Daniel Tanuro auf Deutsch vor
Zwei Nachrichten von Mitte November: Der Klimawandel könnte einer Studie der Weltbank zufolge in den nächsten 15 Jahren zusätzlich 100 Millionen Menschen in die Armut stürzen. Am härtesten betroffen wären die ohnehin schon ärmsten Regionen in der Welt – Afrika südlich der Sahara und Südasien, heißt es in dem Report »Shock Waves«. Weiterlesen
Das sozialistische Internet
Sascha Rehs Roman über das kaum bekannte computer-sozialistische Experiment in Allendes Chile
Es hätte so schön werden können, hätten nicht die Chicago Boys in Chile mit ihrer neoliberalen Idee gesiegt. Unter Allende unternahmen ein britischer Kybernetiker und eine Projektgruppe erste Versuche einer computergesteuerten Ökonomie. Sascha Reh hat diesen Stoff zu einem spannenden Thriller verarbeitet. Weiterlesen
Das Diktat der Finanzkennziffer
Der Neoliberalismus der Konzerne ist ein Feind des Wissens, behauptet Colin Crouch. Der VW-»Skandal« gibt ihm Recht
Nur 77 bis 100 Euro – mehr hätte es Experten zufolge nicht bedurft, um in Mittelklassewagen von Volkswagen größere Filter einzubauen, die höhere Schadstoffstandards eingehalten hätten. Technisch, so Peter Mock vom International Council on Clean Transportation, sei das kein Problem. Wenn es kein technisches Problem ist, was ist es dann? Weiterlesen
Der Blitzbetrug
Hochfrequenzhandel ist das neueste Extrem des Finanzmarktkapitalismus. Unvorstellbar schnell handeln komplexe Computerprogramme automatisch Wertpapiere
Es ist eine merkwürdige Welt: Immer wenn der Börsenhändler Brad Katsuyama eine Order ausgibt, ändert sich der Kurs der Aktie. Er ist nicht in der Lage, zu dem Kurs zu kaufen, den er auf seinem Monitor sieht. Es ist auch eine streng geheime Welt: Ein Händler, der zuvor im Pentagon beschäftigt war und nun für eine Handelsfirma arbeitet, sagt: »Um ins Pentagon und in meine Abteilung zu gelangen, musste man zweimal die Magnetkarte durchziehen, erst um ins Gebäude zu kommen, dann um meine Abteilung zu betreten. Und jetzt rate mal, wie oft ich die Magnetkarte zücken musste, um an meinen Schreibtisch bei Citadel zu kommen? Fünfmal.« Und es ist eine gefährliche Welt: Selbst ihre Schöpfer, die Programmierer, haben Angst vor der Macht der Maschinen und Programme: »Als größtes Risiko sehen wir die Abhängigkeit von der Technik«, zitiert die FAZ Paul Hilgers, den Chef von Optiver, Europas Branchenprimus. Weiterlesen
Der Entropie-Ökonom
«Jeder heute neu gebaute Cadillac verkürzt die Lebenschancen künftiger Generationen.» Diese für die jetzige Generation unangenehme Aussage ist die Quintessenz eines Buches, das 1971 erschien und seinen Autor, einen bis dato hoch anerkannten Wirtschaftswissenschaftler zu einem Außenseiter seiner Zunft werden ließ – und gleichzeitig zum Stichwortgeber der heute so en voguen Wachstumskritik. Der Titel des Buches lautet «The Entropy Law and the Economic Process». Der Verfasser war der in den USA lehrende Nicholas Georgescu-Roegen, dessen 20. Todestag sich am 30. Oktober jährt. Weiterlesen
Warum Wachstumskritiker mehr über Kapitalismus und Sozialisten mehr über Ökologie reden müssten
Beginnend mit dem Crash der Lehman Brothers Bank und der globale Finanzkrise 2008 haben zahlreiche Schattierungen von Kapitalismuskritik eine Renaissance erfahren. Eine immer stärker werdende davon ist die Wachstumskritik. Diese wiederum hat verschiedene Facetten. Es gibt konservative, sozialreformerische, suffizienzorientierte, feministische und auch antikapitalistische Varianten. In Leipzig diskutieren sie derzeit auf dem Degrowth-Kongress. Kein Wunder also, dass sich Verfechter des Wirtschaftswachstums, unter ihnen auch marxistisch, sozialistisch und gewerkschaftlich orientiere Linke, herausgefordert fühlen. Weiterlesen
Unbekannte Schattenregierung
Infolge der Finanzkrise wurde Blackrock zum größten Vermögensverwalter weltweit
Blackrock. Ist Ihnen dieser Name geläufig? Vermutlich nicht – und verwechseln Sie ihn nicht mit Blackstone. Zwar ist Blackrock aus Blackstone hervorgegangen, doch inzwischen wurde die »Muttergesellschaft« in der Höhe der verwalteten Vermögen weit überholt. Weiterlesen
Die Werkzeuge eines Krieges
Seit einigen Jahrzehnten steigt die Migration aus afrikanischen Staaten nach Europa. Trägt auch die Außen- und Wirtschaftspolitik der EU dafür Verantwortung?
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